Berufswahl intensiv – im Zeitalter der Arbeitswelt 4.0

Tischler, Technikerin, Ingenieur, Anwältin, Modedesigner oder Managerin?

Anders als früher ist die Berufswahl heute sehr viel komplexer. Die Möglichkeiten sind nahezu unendlich, aber trotzdem muss sich früher oder später jede_r für einen Beruf entscheiden. Da kommt natürlich auch die Frage auf, lieber studieren oder eine Ausbildung machen. Leichter gesagt, als getan! Denn häufig herrscht bei der Berufswahl große Unsicherheit. Oftmals sind die Informationen zu den Ausbildungen nicht ausreichend verfügbar oder weitere Fragen z.B. zum Ausbildungsort und zur Finanzierung spielen eine Rolle.
Wir helfen dabei persönliche Fragen zu beantworten und geben Tipps für den weiteren Entscheidungsweg. Die Teilnehmer_innen lernen mit uns Techniken zur Entscheidungsfindung. Sie erleben ihre eigenen Stärken, Schwächen und ihre Fähigkeiten in geschützten Simulationen und können so ihre Handlungskompetenzen erweitern. Wir fördern so ihre Selbstständigkeit in Entscheidungsfragen, denen sich jede_r im Laufe seines Lebens ohnehin stellen muss.
Freiwilliges Jahr, Praktikum, Studium, Ausbildung, oder doch erst einmal eine Zeit ins Ausland gehen? Das Abitur rückt immer näher und ihre Tochter/ihr Sohn kann keine Berufswahl treffen?
Keine Angst, so geht es vielen. Nur knapp jede_r Zweite weiß, was sie_er nach der Schule machen will.
In Deutschland haben Schüler_innen zwar eine Vorstellung davon, wie sie sich ihre berufliche Zukunft vorstellen, doch ist diese sehr allgemein:
• 87 Prozent wollen sich vor allem selbst verwirklichen.
• 75 Prozent suchen wenigstens einen gut bezahlten Job.
• 71 Prozent legen zudem Wert auf einen sicheren Arbeitsplatz.

Es gibt viele Wege zur Berufswahlentscheidung zu kommen. Eine gute Grundlage sind psychologische Tests zur Berufswahl. Sie bieten eine Übersicht, welche Berufe gut zu einem passen. Dafür ist natürlich wichtig, dass diese Tests mit Geduld und Konzentration durchgeführt werden. Das erhöht die Chance eine echte Orientierung zu erhalten. Wir werten den Test zusammen mit den Teilnehmer_innen aus und arbeiten auf dieser Gundlage weiter.

Unsere Workshops haben einen ganzheitlichen Ansatz. Ein junger Mensch, der gerade die Schule abschließt fragt sich, was will ich mit meinem Leben anfangen? Wo will ich hin? Was kann ich gut? Die Schule ist in ihren Möglichkeiten beschränkt. Von einer Idee bis hin zu einer Entscheidung für eine der zahlreichen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten kann es also ein längerer Weg sein, Umwege, Neuentscheidungen und Umorientierung mit eingeschlossen.

Im folgenden Schaubild wird unser Ansatz skizziert:

Grundidee des japanischen Konzepts des „Ikigai“

Die grundlegende Frage, die dabei im Mittelpunkt steht ist: Wofür stehst du morgens auf? Was macht mein Leben lebenswert. „Ikigai“ setzt sich aus den beiden japanischen Worten iki (Leben) und gai (Wert) zusammen.
Daraus ergeben sich vier Fragen:
• Was liebst du?
• Worin bist du gut?
• Was braucht die Welt? / Was ist nützlich für andere?
• Wofür kannst du bezahlt werden?
Beispiel:
Ein_e Jugendliche_r, kurz vor dem Abschluss gibt folgende Antworten auf die Fragen:
•  Was liebst du? – Mit meinem Hund zu spielen.
•  Worin bist du gut? – Meinem Hund neue Tricks beibringen.
• Was braucht die Welt? – Menschen, die sich mit Hunden auskennen.
• Wofür kannst du bezahlt werden? – Hundetrainer_in / evtl. zusammen mit einen Pflegeberuf Tiergestützte Begleitung von Menschen
Und schon ist eine Grundlage da, um über ihre_seine berufliche Zukunft zu sprechen. In dem zugegeben sehr vereinfachten Beispiel sind die Antworten ganz klar. Aber selbst wenn die_der Jugendliche auf die Frage worin bist du gut, geantwortet hätte: Autos auseinandernehmen, hätte man eine Grundlage. Im Gespräch können wir dann ermitteln, wie man Hunde und Autos zusammenbringen kann. Oder ob es noch andere Dinge gibt, die im Leben des Jugendlichen ebenso wichtig sind, auf die sie_er jedoch erst nicht gekommen ist.

Wer diese Fragen beantworten kann hat, nach dieser Philosophie sein Leben lebenswert gestaltet.

In Japan hat Arbeit einen sehr hohen Stellenwert. Für die japanische Gesellschaft ist Arbeit der Sinn des Lebens. Uns geht es, wie bereits formuliert um die Ganzheitlichkeit, die mit „Ikigai“ einhergeht. Einen für sich perfekten Beruf zu finden, in dem jede_r sich wohl fühlt, ist eine sehr große Aufgabe, die mit vielen Entscheidungen verbunden ist. Daher ist unser Anliegen Entscheidungskompetenz zu vermitteln. Wir geben den Teilnehmer_innen in den Workshops die Möglichkeit verschiedene Methoden zielgerichtet auszuprobieren und damit die Möglichkeit neue Handlungskompetenz zu erlangen.
Gerade in der heutigen Zeit, in der Digitalisierung in aller Munde ist, ist nicht sicher, welche Berufe wie genau in Zukunft aussehen werden. Daher ist es wichtig eine genaue Vorstellung zu haben, was man für sich selbst eigentlich will. Die eigene Vision vom Leben, die eigenen Werte und Überzeugungen zu kennen ist Grundlage für die Entscheidungen, die die jungen Menschen treffen werden.